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Wieviel kann man aus dem 1.8l Turbo rausholen ?

Begonnen von Remi55, 31. März 2012, 21:01:45

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TamberlanE

mag mich mal jemand aufklären, das begreif ich nicht:
was hat obd(2) mit dem CAN-Bus zu tun, bzw. das eine schließt doch das andere nicht aus?
OBD ist doch nur ein Diagnose-System, die Schnittstelle zum Fehlerspeicher quasi, und ist doch erstmal unabhängig vom darunter liegenden Feldbus?
Nail here [ ] for a new monitor

Remi55

Ehh so hab ich dies nicht gemeint sorry mein falscher Ausdruck  ;) Mir ging es nur darum das zwischen ECU und Motor in dem 1.8T das CAN nicht so hartnäckig sein soll und es ziemlich easy geht  ;) Er meinte zu mir nur er hat schon so einen Umbau in UK gesehen  ;)
► Turn smoke into poke...

oldman

#17
Hallo TamberlanE,

guten Abend. Die OBD-2 Steckdose im Fahrzeug ist der Zugangspunkt für Diagnosetestgeräte, welche abgasrelevante Daten mit unterschiedlichen, aber international vereinbarten Verbindungsprotokolle abfragen und anzeigen. Dies ist ein begrenzter von den Herstellern freigegebener Bereich und so ist es auch mit den Abfragekommandos. In einem OBD-2 Diagnosegerät sind ebend nur die Abfragen für die abgasrelevanten Antworten und dies ist gesetzlich vereinbart, damit in jedem Land und in jeder Werkstatt, sowie bei jedem Technischen Überwachungsverein der Zugriff auf OBD-2 geregelt ist, dabei ist es egal wer der Hersteller der OBD-2-Diagnosegeräte oder der Hersteller der Fahrzeuge ist. Die Steckdose ist quasi ein Anbindungspunkt(Knoten) im BUS-System, in welchem sich das Testgerät als Erweiterung mit einbindet. In dem Moment wo es eine Verbindung aufgebaut hat, da sendet es Fragen auf den BUS und bekommt Antworten über den BUS, welche dann in Echtzeit auf einem Monitor sichtbar werden. Ja es gibt noch den Bediener des Testgerätes, der auswählt was im vorgegeben Rahmen möglich ist, darüber hinaus geht es nicht. Wobei einige Geräte wohl mehr oder weniger auch Fehlercodes anzeigen, welche teilweise gelöscht werden können. Aber dies ist nicht immer der Fall oder erst nach Fehlerbeseitigung.

Aber in den OBD-2 Steckdosen gibt es noch weitere Anschlüsse, als nur die für OBD-2 Protokolle, das sind dann die für die Hersteller reservierten Zugriffsmöglichkeiten für weitere Diagnose- und Programmiermöglichkeiten.
Wenn dies nicht der Fall ist, dann haben die Fahrzeughersteller in ihren eigenen Diagnosegeräten eine Menge mehr Abfragekommandos, welche dann weit über den Bereich von OBD-2 hinausgehen.

Dabei spielt bei den neueren Fahrzeugen natürlich der CAN-Bus eine übergeordnete Rolle, sowohl für OBD-2 als auch für darüber hinausgehende Diagnosen. Es gibt ja schon einige Fahrzeughersteller, welch nur noch CAN-BUS-Systeme im Auto verbaut haben, dabei gibt es mittlerweile einen langsameren und einen schnelleren CAN-Bus. Bei einem solchen Auto würde auch die OBD-2-Diagnose über CAN-Bus laufen.

Aber bei den meisten älteren Modellen laufen die Diagnosen noch nicht nur über CAN-Bus, sondern über spezielle Diagnoseleitungen oder über die für OBD-2 festgelegten Leitungen(Steckerstifte bzw. Pin), wobei die anderen Buchsen sehr wohl auch belegt sein können, aber in den OBD-Stecker haben nur die laut der Protokolle vorgesehenen Pins eine Verbindung.(in Klammern)Wenn ein Zugriff auf den CAN-Bus nötig ist, dann geht es teilweise über ein Gateway, welches die Vermittlerfunktion zwischen den unterschiedlichen BUS-Systeme übernimmt. Somit könnte man auch über eine OBD-Steckdose auf den CAN-BUS gelangen, vorausgesetzt, man hat geeignete Hard- und Software um
die Verbindung aufzubauen, wobei einem schon die Codes bekannt sein müssen, was wohl eher nicht der Fall sein kann, denn darüber schweigen sich die Hersteller aus. Ich kenne die Vorgehensweise und auch eine Vielzahl von Geräteadressen, welche auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind, aber leider sind mir keine Codes bekannt, mit welchem das Gateway überwunden werden kann. Da bleibt dem Remi55 wohl auch nichts anderes übrig als zu improvisieren mit seinem Motorsteuergerät, vielleicht ein Freiprogrammierbares oder so. Naja wir werden es ja sehen, was daraus wird. Also ich glaube schon, daß er nur die OBD-2-Steckdose gemeint hat und nicht ein OBD-2-System über welches er auf den CAN-BUS will, aber ob ihm das gelingt ist fraglich.

Hier mal die Buchsen-Belegung der OBD-2 Steckdose:

1. Freie Verwendung durch Fahrzeughersteller
2. Positive Leitung des Busses nach SAE J1850 (OBD-2)
3. Freie Verwendung durch Fahrzeughersteller
4. Fahrzeugmasse (OBD-2)
5. Signalmasse(für die Diagnosebusse, daher eventl. gefiltert) (OBD-2)
6. CAN_High-Leitung nach ISO 15765-4 (OBD-2)
7. K-Leitung der ISO 9141-2 und ISO 14230-4 (OBD-2) hier auch die Leitung für Rover mit ISO KWP 2000 Star
8. Freie Verwendung durch Fahrzeughersteller, hier ist eine BMW/Rover-Standard-Diagnose-Leitung belegt, mit DS2-Protokoll
9. Freie Verwendung durch Fahrzeughersteller
10.Negative Leitung des Busses nach SAE J1850 (OBD-2)
11. Freie Verwendung durch Fahrzeughersteller
12.   "             "           "               "
13.   "             "           "               "
14. CAN_Low-Leitung nach ISO 15765-4 (OBD-2)
15. L-Leitung der ISO 9141-2 und ISO 14230-4 (OBD-2)
16. Permanente, positive Spannung (Batterie +12 Volt)

Die Zusätze in Klammern beziehen sich auf Rover 75 und MG ZT ab 2.Halbjahr 1999, es spielen aber noch weitere Protokolle mit unterschiedlichen Baudraten eine Rolle. Nur eins sei noch gesagt, in einer Rover-Steckerverbindung sind intern Pin 7 und 8 gebrückt, damit das Testbook über eine Leitung auf beide Buchsen und damit auf unterschiedliche Protokollbereiche zugreifen kann. Diese Brückung ist natürlich nicht in allen Roversteckern der Fall, sondern je nach Fahrzeug unterschiedlich und durch Steckerfarben kenntlich gemacht.
Die SAE Normen sind für USA-Fahrzeuge in 1. Linie Ford und GM, aber natürlich auch für Fremdfabrikate auf dem dortigen Markt, wobei es aber nach und nach auf ISO übergeht.

Ich hoffe es ist einfach und anschaulich erklärt, aber anderst war es mir nicht möglich.

also macht es gut.

oldman

oldman

Hallo Remi55,

grüß Dich. Hoffe Du hast Ostern gut verbracht.
Aber ich möchte mal versuchen die Frage im Betreff zu beantworten. Was ich in Erfahrung bringen konnte ist folgendes:
Ein englischer Tuner "Mynheer Automotive Ltd.", welcher Fahrzeuge für den britischen Tourenwagenrennsport modifiziert hat, der holt mit einem riemengetriebenen Lader(Eaton Supercharger) und einem geänderten Motorsteuergerät, sowie geändertem Ansaugtrakt 225 PS aus den 1,8 Liter Hubraum. Allerdings sind dies dann Wettbewerbsfahrzeuge und bringen dann nicht die Km-Laufleistung, zumindest nicht bei 225 PS Dauerleistung, das Auto kann alle 5000 Rennkilometer ausruhen, weil sein Herz zur Überholung ausgebaut werden muß. Aber die Leistungsabgabe kann geregelt werden und dadurch kann man den Motor auch länger als 5000 km im Auto lassen.
Ach ja ich muß Dich noch warnen und darauf hinweisen, daß Du einen gutes Virenprogramm haben solltest, denn bei der Suche zu der Website in England, da wird man durch Links auch auf Seiten gelockt, welche schonmal auch versteckte Trojaner beherbergen.
Also wie Du siehst, es geht noch was.

Machs gut, oldman