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Guten Morgen Thread!

Begonnen von Kronos, 30. Mai 2010, 12:46:40

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Hans-Peter

Sind in Fischstäbchen jetzt auch Seepferdchen drin  :huh:
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Ich fühl mich so krank...ich glaub ich hab Montag.

Roverlook

"Das Erdöl ist eine nutzlose Absonderung der Erde"
Akademie d. Wissenschaften, St. Petersburg, 1806

Gustel

Zitat von: Hans-Peter am 16. Februar 2013, 22:13:49
Sind in Fischstäbchen jetzt auch Seepferdchen drin  :huh:
:D
da sprechen wir dann aber von 0, 000001 Prozent Anteil

Roverlook

#4293
Genau, ich versteh auch nicht, warum bei diesem Thema wieder so medial gepusht wird, zuerst wurde das doch in einem ARD-Bericht (Magazin xy) gezeigt, dass da jemand so schlau war nach dem engl. Tesco Produkt auch mal ein paar dt. Lasagne Produkte (übrigens hasse ich dieses Zeug eh, da kann alles rein  :evil: :evil: :evil:) unter die Lupe zu nehmen, dabei fanden die bei ca. 10 untersuchten Produkten aus dt. Supermärkten nur ein "belastetes", und zwar von Real mit 0,4% Anteil Pferdefleisch.

Halloooooo!!! Nur 0,4% !!! Da dachte ich schon in dem Bericht, naaa, da hat der rumänische Lieferant wohl den Anhänger nicht richtig sauber gemacht zwischen 2 Lieferungen?!? ;D
Wieviel % Verunreinigung ist denn in den Töpfen und Bottichen in Lebensmittelfabriken im allg.?
"Diese weiße Schokolade kann Reste von Haselnüssen enthalten", ist doch jedem so ähnlich bekannt.
Oder ist das so schlimm, da Lasagne eh nur 1% Fleisch im Regelfall enthält? :laughing7:

Real hat das Lasagne-Produkt sofort aus den Regalen genommen und ich hätte wetten können, da kommt nix mehr nach, aber genau einen Tag später fing die Hysterie an und man hat immer mehr angeblich belastete Lasagne Produkte gefunden und die Medien waren voll von diesem "Skandal".
Interessanterweise hat bei denen niemand mehr die Prozentangabe genannt, aber wie es in den Medien präsent ist, müssen es bestimmt jetzt 50% sein  :Huh:
Bei der Geschichte denke ich, lasst mal die Kirche im Dorf :nope: Die nachgewiesenen Schmerzmittelmengen im Pferdefleisch sind so gering, die werden keinen jetzt mehr als sonst schaden...
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Hans-Peter

Echt Rheinischer Sauerbraten ist  vom Pferd. Bisher zumindest. ..
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Roverlook

#4295
Hab - warum auch immer, kann mich nicht mehr dran erinnern - zu Schulzeiten regelmäßig beim Metzger meines Vertrauens :) in Hamburg Pferdefleisch gekauft und gegessen.

Ich denke, die Geschichte wird zum "Skandal" gemacht, weil den Verbrauchern wieder einmal deren Doppelmoral vor Augen gezeigt wird: Alles billig, alles fix und fertig portioniert und dann soll es natürlich auch noch 100% rein und "gesund" sein  :Huh:
Wenn sie die Mogelverpackung dann entdecken, sind sie sooooo überrascht und empört  :Huh:

Kein Lebensmittel im Supermarkt ist mehr "sauber". In jedem Fleischprodukt ist was nicht in Ordnung, es hat nur noch niemand alle überprüft (erinnert mich jetzt irgendwie an die Plagiatsjäger bei den Doktorarbeiten :laughing7:).
Selbst lokalen Anbietern, wo ich die Tiere sogar noch vorher auf der Weide gesehen habe, traue ich nicht immer, dass deren Tiere unbehandelt, nicht mit Medis voll gepumpt, mit belastetem Futter gemästet usw. sind. Wie denn auch? Das Futter muss ja auch irgendwo herkommen, selbst die Naturwiesen können durch Stoffeinträge vorbelastet sein. Kann man beliebig fortführen.

Daher ist dieser Aufschrei, "Schlimm, Pferdefleich, die ganzen Medikamente da drin" sowas von heuchlerisch! :sick:
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Hans-Peter

#4296
Gegen Fury im  allgemeinen ist auch nichts einzuwenden. Wenn man weiß  woher es kommt.
Die meisten würden es auch nicht merken. Im Gegensatz zu Lammfleisch.
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TiefFlieger

#4297
Inzwischen bedienen die Medien auch jene, die wissen wollen, wie Pferdefleisch schmeckt. Darunter war auch ein Bericht über einen Hamburger Metzger. Wenn man sieht, wieviel Wurst mit Pferdefleisch kostet kann man glatt froh sein, dass die Lasagne nicht noch im Preis raufgesetzt wurde. Wäre doch die Lösung, großen Aufkleber drauf "Jetzt mit Pferdefleisch" und nen Euro auf'n Preis draufhauen.

Die nächste Euphorie, ähm Hysterie ist schon in Sicht: Vogelgrippe. Und dann wird's auch wieder Zeit für die Wirtschaftskrise. Oder zur Abwechslung mal ein neues schwarzes Loch in nächster Nähe (sprich irgendwo in der Mitte der Milchstraße) *gähn*

Doppelmoral - ich hab' schon längst die Hoffnung aufgegeben, für mehr Geld auch mehr Qualität zu bekommen. Beißt sich mit dem Konzept der Gewinnmaximierung (ja, da war was mit langfristiger Gewinnmaximierung, aber die Bonuszahlungen sind aber nun mal an den kurzfristigen Erträgen orientiert).
Mein Auto ist nicht laut, es ist akustisch präsent!

Roverlook

#4298
Bin aufn Land groß geworden, neben Obst und Gemüse im Eigenanbau mussten auch die Schweine Fritz und Fridolin immer wieder dran glauben (neue Namen waren mir zu aufwendig ;D) und auch die alten Hühner, die nicht mehr wollten, wurden von mir gegessen :evil:, nix mit Nuggets aus der Box.
Denke eh, dass die Tschernobyl Geschichte damals mehr in meinen Lebensmittel für immer verhunzt hat als alles andere - wie "schön" und nett doch vom Westen, dass die im Osten plötzlich so viele Gemüse in diesem Jahr von drüben geschenkt bekamen :evil:, aber nur by the way.

Später in der (Groß)Stadt oft einfach keine Zeit, sich um alles, was im Essen aus dem Supermarkt drin ist, Gedanken zu machen.
Aber mir war schon schnell klar, dass man nur regionale Produkte kaufen und verzehren sollte (noch vor der ganzen Öko- und Biosache) und selbst wenn die paar Pfennige oder ne Mark teurer waren. 
Und apropos Preis, das so oft benutzte Argument, naturbelassene Lebensmittel seien für die untersten Einkommenschichten zu teuer u.ä., ist Humbug! Fährt man halt mal paar Stationen mit der Bahn oder fährt mit dem Rad an den Rand der Stadt zum Gemüsebauer u.ä.
Das Argument ist reine Bequemlichkeit - und damit ist auch die gemeint gegen das Selbstkochen.

Auf der anderen Seite muss man natürlich entgegen halten, dass wenn man heutzutage wirklich nur regional herstellte Produkte kauft und verzehrt, der Einkaufswagen recht leer sein kann und der wöchentliche Speiseplan - je nach Saison - auch recht spärlich sein wird.
Im WDR gab es doch 2011 dieses Experiment, dass eine Familie sich längere Zeit wirklich nur von regionalen Produkten ernähren sollte und die hatten schon anfangs Probleme bei den verarbeiteten Produkten, denn diese durften sie dann auch nicht mehr nehmen - hätten sie im Jahr davor schon was eingemacht ;)
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TiefFlieger

Vor allem eintönig wird der Speiseplan: Raps, Futtermais und Gerste. Ok, ist jetzt leicht übertrieben, aber wenn ich an den hiesigen Feldern vorbeifahre, sind das die Hauptpflanzen. Heute hab' ich aber auch ein Kohlfeld gesehen. Vermutlich gibt's irgendwo in der Gegend auch nen Hofverkauf, wo man etwas mehr Gemüse erstehen kann. Befürchte aber, wenn das fünf Familien mehr machen als bisher, bricht bei denen das Angebot zusammen. Dafür kann man sich der Bauer dann wieder den großen Mercedes leisten :evil:

Auf der anderen Seite hab' ich von Gemüseabo in Kiel gehört - dort bekommt man jede Woche eine Kiste mit dem aktuell anfallenden (Bio)Gemüse und das dann auch etwas günstiger als normal. Finde ich nicht schlecht...
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Roverlook

#4300
Ist schon ein bißchen mehr ;)

Vor allem wird es schön bunt im Winter, wenn man bei der vorherigen Ernte reichlich eingemacht hat.
Eigene Erdbeeren oder selbstgemachter Johannisbeersaft, beides erhitzt und auf Vanille-Pudding (okay, den musste ich beim Dr. in Bielefeld - also regional :grin: - kaufen) oder Vanille-Eis sind einfach himmlisch  :love10:

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Hans-Peter

Zitat von: Roverlook am 17. Februar 2013, 00:30:08
Ist schon ein bißchen mehr ;)

Vor allem wird es schön bunt im Winter, wenn man bei der vorherigen Ernte reichlich eingemacht hat. Selbstgemachter Johannisbeersaft erhitzt und auf Vanille-Pudding (okay, den musste ich künstlich beim Dr. in Bielefeld :grin: kaufen) oder Vanille-Eis ist einfach himmlisch  :love10:

Jep. Kenn ich auch noch.  Allerdings wurde der Pudding noch von Oma selbst gemacht. Geiler Stoff  ;D
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Roverlook

#4302
Zitat von: TiefFlieger am 17. Februar 2013, 00:23:55
Dafür kann man sich der Bauer dann wieder den großen Mercedes leisten :evil:

Hey, Topmodell nicht unbedingt, aber Mercedes muss sein, so einen bekommt man quasi mit in die Wiege gelegt ;D
Schön altes Vorurteil, was teilweise aber heute noch stimmt 8)
Der Rest hat einen Geländewagen ;)

Schade, dass ich damals bei der Wende zu jung war und kein Geld hatte, um im "wilden" Osten, z.B. in der Magdeburger Börde etwas Ackerland zu kaufen. Damit können sich Bauern heute mehr als nur einen großen Mercedes kaufen. Das war ein sicheres Geschäft gewesen und selbst das Niemandsland ;) in Meck-Pom wird heute für Spekulanten immer interessanter. Ich frag mich aber nur für was interessant?
Achja, der Dr. aus Bielefeld hat vor kurzem als die langen Pachtverträge ausgelaufen sind, einen guten Teil an Ackerflächen genau da gekauft, ... ob da demnächst der Pudding angebaut werden soll? ;D
EDIT:
Mal gegoogelt: Oetker (und auch Fielmann) investiert und spekuliert dort groß in der Erwartung, dass die Flächen im Wert steigen, wenn diese für erneuerbare Energien wie Windkraft oder Biogas(anlagen) genutzt werden sollen. Aha, doch kein Pudding auf den Feldern in Zukunft.
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TiefFlieger

Biogas und Rohstoff dafür könnte interessant werden - eine der wenigen erneuerbaren Energien, bei denen die Stromgewinnung direkt beeinflussbar ist. Vielleicht wollen die darauf hinaus - oder EU Fördermittel abgreifen (imho noch wahrscheinlicher). Windenergie auf dem Land könnte durch die Offshore-Anlagen (wenn sie mal in die Puschen kommen) Konkurrenz bekommen - außerdem gibt's davon im Norden eh schon verdammt viele Anlagen. Solarenergie ist spannend, vor allem, wenn sich die Solarmodule neue Besitzer suchen (soll in M-V regelmäßig vorkommen).

Ich hoffe ja, dass bei den Immobilien und Ländereien mal die eine oder andere Blase platzt. Andererseits, wenn das mit den Ländereien nicht klappt, kann man sie immer noch verpachten. Oder einfach EU-gefördert brach liegen lassen.

PS: Johannisbeeren aus eigenem Garten. Die Sträucher sind nicht tot zu kriegen und schmeissen uns jedes Jahr damit zu. Besten raffinierten Industriezucker drüber und genießen
PPS: nach Brot will ich mal schauen, ob man auch Milchschokolade (oder gar Kinderschokolade) selber machen kann. Das Zeug aus dem Laden wird mir immer suspekter - das war doch früher nicht so schmierig, weich und süß...
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Manic Mechanic

#4304
Wirklich eine interessante und fruchtbare Diskussion!  :)

Klar, wenn man sich saisonal ernähren möchte, wird der Speiseplan im Winter eintöniger. Aber dafür ist dann wiederum die Kochkunst gefragt, aus dem Wenigen viele interessante Sachen zu basteln. Und meiner Ansicht nach liegt genau hierin die Krux. Jeder erwartet auch im Februar tolle, süße und saftige Tomaten, natürlich Bio und fürs Gewissen sollte die CO2-Bilanz auch stimmen. Aber wie soll das gehen? Müssen wir uns vielleicht von der Alles-Zu-Jeder-Zeit-Mentalität lösen? Warum muss es jetzt schon frischen (Treibhaus-)Spargel aus NL oder D geben? Spargel hat eine bestimmte Saison und fertig! Ob sich schon mal jemand der den Kram kauft, Gedanken dazu gemacht hat, wie viel Energie dafür aufgewendet werden musste?

Viele (mich eingeschlossen) sind heutzutage doch mehr oder weniger degeneriert, was das Kochen anbetrifft.
Dabei habe ich noch das Glück, dass ich von meiner Mutter oft genug in der Küche dienstverpflichtet wurde, so dass ich nicht nur einen Liter Wasser kochen kann, ohne dass es anbrennen würde...
Allerdings: Wer von uns könnte spontan ein Huhn fachgerecht, in schöne brauchbare Stücke zerlegen, so dass es nicht "versaut" ist? Da müsste auch ich schon das Schulkochbuch oder das Netz bemühen... Wer weiß schon, welches Stück vom Rind, wofür am besten geeignet ist?

Speziell die Mädels in meinem Bekanntenkreis sind bestenfalls in der Lage, ein Hähnchenbrustfilet in die Pfanne zu werfen. Kochen wollen (müssen?) meist die Kerle. So kenne ich das auch aus meinen bisherigen Beziehungen. Und zwar aus allen.
Kann nat. sein, dass ich mich "gern" darum gekümmert hab, um am Ende weder verhungern, noch krank werden zu müssen, aber Spaß beiseite: Lustig ist das nicht, wenn man "zu dämlich" ist, sich aus dem Vorhandenen ein schmackhaftes und gesundes Gericht zu basteln. Eher traurig. 

Bei uns hier steht verdammt viel auf den Feldern, was, wenn man es klauen würde, einem einen reich gedeckten Tisch bringen würde: Kartoffeln, Porree, verschiedene Kohlarten, Möhren, die verschiedensten Salatarten etc. etc. 

Ach ja: Leckere Chalorais-Rinder gibt es auch... Leider kann man die nicht mal eben einpacken...  8)

Meine Nachbarn (drei Kinder, Alleinverdiener) fahren, da die Kinder ganz gut was wegbaggern, immer erst mittags zum Wochenmarkt, weil sie da die Sachen hinterhergeworfen bekommen, Dadurch haben sie das feinste Zeug zu einem lächerlichen Preis und  können sich auf einfachste Weise gesund ernähren. Es gibt dort nur selten Fleisch, dafür aber sehr viel saisonales Gemüse, was unterm Strich nicht nur gesund ist, weil es ohne großen Aufwand angebaut wird, sondern auch frisch und günstig.

Das Prekariat "kann" es sich daher nicht leisten, weil es zu den Zeiten, zu denen man auf den Markt geht, noch im Bett liegt. Gekocht wird dort eh nicht, weil man in der dritten Generation Sozialhilfe sogar verlernt, sich ein Brot zu schmieren.  Bestenfalls werden Fertiggerichte aufgewärmt, oder das gute 3,99€/kg-Schnitzel in die Pfanne geworfen. Sorry für den Zynismus, aber ich bin oft genug beim Discounter... 

Ich hab gestern einen Riesentopf Grünkohl mit Kasseler und Pinkel gemacht. Mein Vater war dienstlich im Oldenburger Land und hat Pinkel mitgebrungen... Lecker! Kann gleich noch vier üppige Portionen einfrieren... 

Ich bin gespannt, wie es hier weitergeht! :)
DAFUQ?