Laufleistung von Motoren

[Nils]

Hallo,

was ich immer schon mal wissen wollte

Woran gehen Motoren eigentlich kaputt, wenn sich ihre Laufleistung dem Ende zuneigt? Zylinderkopfdichtung ist ja klar, aber die ist ja auswechselbar. Was hindert einen Motor daran, eine beliebige Laufleistung zu erreichen, welcher Teil geht kaputt, der nicht für ein paar hundert Euro ersetzbar ist? Was ist es z.B. speziell an der K-Serie, oder ist das bei allen Motoren aller Hersteller gleich?

Nils

[Afri]

also wenn der block sich mal mit nem pleu trifft ist es aus  ;(

[AC-3EX]

Was ist es z.B. speziell an der K-Serie, oder ist das bei allen Motoren aller Hersteller gleich?

Speziell an der K - Serie imo einfach nur Qualitätsprobleme.
Dinge wie brechende Nockenwellen, Lufteinschlüsse im Block, durchbrennende Ventile und schlecht entgratete Wasser/Öl - Kanäle, blablabla gibt es zwar bei allen Herstellern, aber bei Powertrain würde ich doch sagen, häufiger, als bei anderen Herstellern (außer sie sind zu Caterham und Lotus gegangen...).

Trotz allem:
Moderne Motoren sollten mit Wartung 400000km schaffen können, auch die K / KV6 / L - Serie.

Na ja und irgendwnan ermüdet eben das Material. Seien es die Lager, die Kolben, die Pleuel wie Afri sagte... da gibt's genügend Möglichkeiten.

[powerpoint]

Mit genug Wartung laufen die ewig nur es lohnt sich halt dann meist nicht mehr wenn z. B. die Kompression abnimmt, er immer schlechter läuft viel Öl und Benzin säuft, der Block voller Ablagerungen ist und irgendwann wenn da nichts gemacht wird kolabiert der Mist.

Nur hat keiner Lust bei 250.000 ne Generalüberholung zu machen wenn die gemacht ist läuft der wieder wie neu. Die meisten Autos könntest du locker weiterfahren wenn der TÜV nicht immer soviel meckern würde. Aber meist gibt irgendein Bauteil nach und die Kiste ist kaputt.

[ZS180grün]

Moin,

es gibt halt natürlichen Verschleiß an Stellen, wo sich was bewegt.
Die Kolben-/Kurbelwellenbewegung (-> die Umwandlung einer geradlinigen Bewegung in eine Rotation) führt z.B. dazu, dass die Brennräume mit der Zeit nicht mehr rund sind, sondern immer ovaler werden. Dadurch ist irgendwann die Dichtigkeit zwischen Kolben(ringen) und Laufflächen nicht mehr in Ordnung -> Kompression (und somit Leistung/Drehmoment) geht flöten...

Lagerflächen verschleißen auch, vor allem bei Gleitlagern ist am Anfang der Bewegung noch kein ausreichender Schmierfilm aufgebaut. Mit der Zeit schleift das Lager etwas aus -> Lagerspiel. Gleitlager sind z.B. die Pleuellager, häufig auch die Kolbenbolzenlager.

Alle Zahnräder reiben ihre Zähne übereinander. Mit der Zeit ändert sich dann die Form der Zähne. Durch den Materielabtrag an den Zähnen werden diese dünner -> sie halten die Belastung nicht mehr aus -> "Karies"

Dichtungen und andere Kunststoff-/Gummiteile unterliegen einer natürlichen Alterung. Wenn z.B. ein Zahnriemen alt genug ist, dann kann er sich auch verabschieden, wenn er eigentlich erst wenige Kilometer runter hat.

Länger Standzeiten können zu Ablagerungen führen. Diese können dann Reibstellen bilden, die den Verschleiß beschleunigen.

Ventile (also vor Allem die Auslassventile) sind starken thermischen Belastungen ausgesetzt. Hinzu kommt dann die mechanische Belastung durch das Beschleunigen der Ventile (Bewegung - Stillstand - Bewegung - Stillstand ...) und das "Schlagen" gegen die Dichtfläche. Dadurch kann es zu Verformungen kommen...
Ventile werden undicht -> thermische Belastung steigt, da heiße Gase unkontrolliert am eigentlich noch geschlossenen Ventil vorbeiströmen -> Ventil verbrennt.
Oder die Verformung führt zum abreißen des Ventils -> lose Metallteile im Verbrennungsraum machen meist viel Müll ;( ...

Fazit
Meist gehen die Motoren an mangelnder Wartung und Pflege kaputt oder weil sie nicht "mitfühlend" genug behandelt wurden (nicht warmfahren etc.).
oder die Elektronik spinnt aus unerklärlichen Gründen...

Ansonsten müssten sie schon recht lange halten, bis der natürliche Verschleiß ein Ende setzt (oder etwas größere Maßnahmen fordert...)

Gruß
Uhli