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Kurbelwelle rückwärts drehen?

Begonnen von edefault, 08. April 2025, 10:30:34

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edefault

Hallo in die Runde ... ich bitte um Entschuldigung, wenn ich mich als Neuling im Forum gleich mit einer blöden Frage vorstelle.

Mir ist ein Rover 18k4f Motor im Kleid eines kleinen Lotus zugelaufen 😛 , der sich aber leider als inkontinent heraus gestellt hat (Öl im Wasser).
Ziemlich klar - Zylinderkopfdichtung.

Nun bin ich mitten in der OP, genau nach Werkstatthandbuch mit drei Niederhaltern wie vorgeschrieben, darauf gestoßen dass nicht der Kopf, sondern die Füße undicht waren, genauer: Laufbuchsen locker in ihren Sitzen.

Neue Buchsen von Goetze, neu eingedichtet, neue Pleuellager, neue ZKD, Kopf wieder drauf. Blöderweise habe ich die Kurbelwelle um 120 Grad vorwärts gedreht, um besser an die Pleuelschrauben von Zylinder 1+4 zu kommen.

Hinterher ist mir erst aufgefallen, dass man die Welle an der Schraube natürlicht nicht rückwärts drehen kann.
Das muss aber sein, bevor ich den ZR drauf fädele und die Nockenwellen richtig stelle, sonst kostet es mich die Ventile.

Gibts da einen Trick oder ein Werkzeug? Ich habe mir schon eines ausgedacht, damit aber nichts vernünftiges bewirkt bisher.
Vielen Dank im Voraus für hilfreiche Antworten.


Geisterfahrer

Du könntest einen Gang einlegen und dann an den Rädern drehen. Aber da muss du schon sehr aufpassen was du machst.

Oder die Kurbelwelle blockieren (wenn du ein Werkzeug dafür hast) und die Zentralschraube fest knallen. Das reicht dann um entspannt in beide Richtungen zu drehen. Zündkerzen natürlich raus um nicht gegen die Kompression zu arbeiten...

edefault

Zitat von: Geisterfahrer am 08. April 2025, 16:05:01Du könntest einen Gang einlegen und dann an den Rädern drehen. Aber da muss du schon sehr aufpassen was du machst.

da hätte ich Angst - ruckzuck zuviel und Ventile krumm

ZitatOder die Kurbelwelle blockieren (wenn du ein Werkzeug dafür hast) und die Zentralschraube fest knallen. Das reicht dann um entspannt in beide Richtungen zu drehen. Zündkerzen natürlich raus um nicht gegen die Kompression zu arbeiten...

das heisst also ohne Zahnriemen anbomben & dann zurechtdrehen ... anschließend wieder lösen, den ZR montieren und erneut festziehen. Denke ich noch drüber nach.

Das Werkstattbuch sagt, die Welle verspannt sich im Block ohne Kopf, warum auch immer. Jetzt ist der Kopf wieder drauf und die Welle sitzt echt fest - ich habe schon überlegt ob ich die Pleuellager noch mal lockern soll.

Geisterfahrer

#3
Zitat von: edefault am 08. April 2025, 22:00:09da hätte ich Angst - ruckzuck zuviel und Ventile krumm
Naja, so schnell geben die Ventile nicht nach. Wenn man da mit bedacht ran und langsam dreht um zu sehen in welche Richtung die KW dreht passiert da schon nichts.

PS.: Du könntest natürlich auch die Nockenwellen verdrehen und jene Ventile schließen die gerade im Weg sind. Meistens klappt das aber nicht so gut, weil dann andere aufgehen, die dann wieder im Weg sind.

Zitat von: edefault am 08. April 2025, 22:00:09das heisst also ohne Zahnriemen anbomben & dann zurechtdrehen ... anschließend wieder lösen, den ZR montieren und erneut festziehen. Denke ich noch drüber nach.
Genau, es geht ja nur darum die Zentralschraube soweit fest zu bekommen, dass du die KW in beide Richtungen drehen kannst. Mit einem Schlagschraube kurz/leicht anknacken reicht da schon. Das muss ja nicht endfest sein

Zitat von: edefault am 08. April 2025, 22:00:09Das Werkstattbuch sagt, die Welle verspannt sich im Block ohne Kopf, warum auch immer. Jetzt ist der Kopf wieder drauf und die Welle sitzt echt fest - ich habe schon überlegt ob ich die Pleuellager noch mal lockern soll.
Das ist soweit korrekt, die K-Motoren sind Alumotoren in Sandwichbauweise. So rein theoretisch wird der ganze Block erst so richtig spannungsfrei wenn der Kopf über die Schrauben, Buchsen und Ölschiene eine Einheit bilden. Am Ende ist das aber eher eine Vorsichtsmaßnahme. Wenn man die Kolben ziehen muss, muss man die KW so oder so drehen, weswegen ich den Hinweis als nicht sooo sebenswichtig erachte.

Wenn du die KW vor montieren der Kolben drehen konntest und nachher nicht dann hast du mit hohen Wahrscheinlichkeit ein Problem an den Pleulagern. Evtl. hast du die falsche Dicke (wenn das neue sind), oder du hast die Schalen falsch zugeordnet, falls es die alten sind die wieder rein gekommen sind. Wie auch immer, wenn nach dem montieren nichts geht, hast du ein Problem, und kein kleines

edefault

Zitat von: Geisterfahrer am 09. April 2025, 13:21:56Wenn du die KW vor montieren der Kolben drehen konntest und nachher nicht dann hast du mit hohen Wahrscheinlichkeit ein Problem an den Pleulagern. Evtl. hast du die falsche Dicke (wenn das neue sind), oder du hast die Schalen falsch zugeordnet, falls es die alten sind die wieder rein gekommen sind. Wie auch immer, wenn nach dem montieren nichts geht, hast du ein Problem, und kein kleines
Die neuen Schalen sind richtig eingebaut, mit Öl überall. Dass man die alten nicht wieder verwenden soll stand so im Handbuch. Hätte ich vielleicht trotzdem machen sollen.
Mit den neu bestückten mittleren beiden Zylindern vorwärts drehen war noch relativ leicht, mit den beiden äußeren zusätzlich und zurück gings ziemlich schwer.
Jetzt ist alles wieder zusammen und die Welle sitzt mir *viel* zu stramm.
Also Auspuff wieder ab, Ölwanne wieder runter, Pleuel 1+4 noch mal lockern, ggf. auch 2+3 ... wahrscheinlich muss auch der Kopf wieder ab um die Ölschiene aus dem Weg zu kriegen.

mike26dd

Ich verbauen immer die alten Schalen.

Wenn man neue nimmt muss man genau gucken welche die richtigen sind muss man die Kennzeichungen an der Welle und Block beachten.
T4 Testbook vorhanden!!!!

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Zitat von: mike26dd am 13. April 2025, 18:11:12Ich verbauen immer die alten Schalen.

Wenn man neue nimmt muss man genau gucken welche die richtigen sind muss man die Kennzeichungen an der Welle und Block beachten.

Danke für den Tipp ... nach der offiziellen Reparaturanleitung dachte ich, ich tu dem Ding was Gutes mit den neuen Lagerschalen!

Der Verpackung nach waren es auch die richtigen - was mich vielleicht hätte stutzig machen müssen: Der Umkarton fehlte und der Blister war geöffnet und mit Tesafilm wieder zugeklebt.

Aber da ich sie beim Autozubehörhändler meines Vertrauens gekauft und nicht im Versandhandel bestellt hatte, habe ich darüber hinweg gesehen.
Nachmessen hätte ich trotzdem müssen - Kontrolle ist besser.

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Zitat von: edefault am 14. April 2025, 11:12:15Danke für den Tipp ... nach der offiziellen Reparaturanleitung dachte ich, ich tu dem Ding was Gutes mit den neuen Lagerschalen!

Schmutz & Asche auf mein Haupt: Auf mindestens einem der Pleuellager saß das Joch falsch herum  :evilgrin:

Ich habe die Zuganker noch mal gelöst und den Ölleiter abgeschraubt, dann die Liner nicht mit Niederhaltern, sondern mit dem Zylinderkopf selbst gesichert - mit Hilfe von zwei Gewindestangen M8.

Damit konnte ich die Welle fröhlich drehen, während ich systematisch nach den klemmenden Pleuellagern suchte.

Die Lagerschalen traf keine Schuld.