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[45 1.8] Unruhiger Motorlauf und Qualm

Begonnen von Blare, 24. Oktober 2017, 14:36:18

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Blare

Hi!

Habe seit gestern ein Problem mit meinem 45er 1.8l K-Engine. Bin ca. 1km gefahren, als berghoch plötzlich keine Leistung mehr da war, kam gerade so den Berg hoch. Dann im Leerlauf sehr unrunder Lauf, möglicherweise auch nur auf drei oder zwei Zylindern. Starker weißer (nicht bläulich) Qualm aus dem Auspuff, Gestank nach schlecht verbranntem oder nur teilweise verbranntem Benzin bzw. Abgasen.

Erster Gedanke war ZKD durch, aber es fehlt kein Wasser und das Öl ist sauber. Zweiter Gedanke ist nun, dass sich eine Zündspule verabschiedet hat und er daher nur noch auf zwei Töpfen läuft (oder drei, weiß nicht ob sich nur ein Ausgang der Spule verabschieden kann). Ich nehme an dass dann das unverbrannte Benzin aus den ausgefallenen Zylindern den weißen Rauch verursacht.

Habe also heute mal reingeschaut und festgestellt, dass der Unterdruckschlauch im Bild der zum Aktivkohlefilter führt nur locker in der Ansaugbrücke drinsteckt, ich nehme an das ist nicht normal so? Aber auch wenn ich den bei laufendem Motor fest randrücke ändert sich nichts an dem unrunden Motorlauf. Lediglich wenn ich ihn entferne qualmt das Auto mehr (was logisch ist da er ja dann an der Stelle Falschluft zieht, daher nehme ich auch an der Schlauch muss dort richtig fest dran sein).

Unterdruckschlauch reingesteckt
33443.jpg
Unterdruckschlauch lose
33444.jpg
Aufnahmebohrung Unterdruckschlauch
33445.jpg


Fehlerspeicher habe ich per OBD Adapter ausgelesen, hat aber keinen Fehler angezeigt, Testbook habe ich nicht da. Müsste bei einer ausgefallenen Zündspule nicht ein Fehler gespeichert sein, bzw. die Motorkontrollleuchte angehen?

Zündspule durchmessen geht leider nur im ausgebauten Zustand, da der Stecker bei der linken so nicht abgeht, auch bei der rechten sieht mir das Ganze zu kurz aus. Ausbauen heißt ja wohl aber auch Totalschaden der Spule, da die Gummis ja meist abreißen.

Was mir gerade noch einfällt, in der Vergangenheit hat er oft Probleme direkt nach dem Anlassen gehabt (aber nicht immer), auch dort war der Motorlauf unruhig, was aber nach wenigen Metern Fahrt verschwand. Vielleicht ist das als Hinweis ganz hilfreich? Haben hier leider auch einige Marder, wobei ich bisher immer nur Bisse in der Motorhaubendämmung finden konnte.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Grüße

Hans-Peter

#1
Kannst auch mal alle Masseverbindungen im Motorraum prüfen. Die gammeln gerne mal vor sich hin oder lösen sich. Wäre erstmal eine günstige Lösung bevor man weiter sucht. Zündkabel wären auch mal einen genaueren Blick wert. Gerade wenn Du Marder in der Nähe hast.
traffic.gif
Ich fühl mich so krank...ich glaub ich hab Montag.

Blare

Okay danke, das zu Prüfen ist schwierig, auf den ersten Blick habe ich keine Probleme gesehen, sieht nichts weggegammelt aus.

Kerzen und Spulen gewechselt aber immer noch dasselbe Problem. Kabel habe ich auch gewechselt, jedoch sind die neuen aus dem Zubehör leider länger, aber egal ob mit alten oder neuen langen Kabeln, immer noch dasselbe Problem.

Bin gerade dabei die Kabel zu prüfen, ob es evtl. einen Bruch gibt. Kann mir jemand die Steckerbelegung der beiden Zündspulen erklären, jede Zündspule ist ja für zwei Zylinder zuständig, es gehen aber "nur" 2 Kabel hin. Eins geht je Spule laut Stromlaufplan zum Steuergerät (Weiß/Schwarz und Weiß/Lila), das jeweils andere (Braun/Rosa) auf den Einspritzkabelbaum (Stecker) und von dort in den Sicherungskasten im Motorraum (Braun/Orange) und dann zur Batterie. Woher bekommt die Spule die Masse, nur über die Verschraubung mit dem Motorblock?  Oder gibt es vom Steuergerät ein Massesignal, so wie ich das verstanden habe zünden immer beide Zylinder gleichzeitig (pro Spule), nur ist der eine Kolben dann jeweils bei UT und zündet daher nicht (ist ja nichts zum Zünden da). Das würde aber einen Kabelbruch eigentlich ausschließen, oder?
Einspritzung scheint auch zu funktionieren, da es ja nach Benzin riecht das unverbrannt hinten rausgeblasen wird.

Beim Kerzenwechsel habe ich bemerkt dass bei einem Zylinder recht viel Kohle auf dem Kolben zu sein scheint, die anderen sahen besser aus, das ist dann wahrscheinlich der Zylinder der nicht  oder nicht richtig zündet, oder?

Noch jemand eine Idee?

Danke!


mike26dd

Kompression messen ist sicher abgeranntes Ventil.
T4 Testbook vorhanden!!!!

Blare

Hallo,

danke für den Tipp, habe mit einem zugegebenermaßen billigen Druckprüfer alle vier Zylinder überprüft. Allerdings bei kaltem Motor, da mir das Warmlaufen in dem Zustand nicht geheuer ist.

Bin dabei wie folgt vorgegangen:

Sammelstecker (C0521) unterhalb der Drosselklappe für Einspritzdüsen und Zündung abgezogen (damit kein unverbrannter Kraftstoff in den KAT kommt).

Jeweils eine Kerze rausgeschraubt und die Kompression geprüft (zweiter Mann hat den Anlasser für jeweils ca. 5 Zyklen betätigt, bei "Vollgas")

Ergebnis ist folgendes:

Zylinder 1: 12,5 bar
Zylinder 2: 12,0 bar
Zylinder 3: 12,5 bar
Zylinder 4: 13,0 bar

Die Werte sind ungefähre Werte, da das Manometer nur in 0,5er Schritten unterteilt ist. Mir ging es auch nur darum hier einen Ausreißer zu finden, denn wenn ein Ventil hin wäre müsste ja die Kompression auf dem Zylinder deutlich absacken. Eine Abweichung von ca. einem bar auf allen Zylindern sollte kein Problem sein.

Nachdem ich alles wieder montiert hatte habe ich den Motor gestartet und ich hatte das Gefühl er lief zunächst normal, für vielleicht 15 Sekunden (schwer zu schätzen), es kam keine merkliche Rauchwolke aus dem Auspuff.
Aber dann ging es wieder los, dicker weißer Qualm, vernebelte Umgebung, von hinten sieht man richtig wie der Qualm "abgehackt" rauskommt, also mal nichts auffälliges und dann dicker Qualm, das Ganze periodisch wiederholend. Ich nehme an dass der Zylinder der nicht richtig zündet den dicken Qualm verursacht, die funktionierenden normal zünden und somit auch kaum Qualm ausstoßen. Normalerweise kommen doch bei korrektem Leerlauf kontinuierliche Abgase (also zusammenhängende Abgase), oder?

Noch jemand eine Idee?

Danke!

Xpower

Wenn's weiser ist dann sollte es eher Wasser sein was verbrennt

Tom

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Blare

Ja, weiß ist er schon, aber viel dichter als ich es von verdampfendem Wasser kenne, außerdem riecht es stark nach unverbranntem Kraftstoff. In den Zylindern sieht man kein Wasser und der Ausgleichsbehälter ist auch im "Wohlfühlbereich".

Ansaugkrümmerdichtung, ist auch ein Ansatz, da sehe ich aber erst ob die defekt ist wenn ich die demontiere, oder gibt es eine andere Möglichkeit?

Mir ist noch der MAP Sensor in den Sinn gekommen, der löst ja auch gerne mal diverse Fehler aus, wobei dann eigentlich ein Fehlercode gespeichert sein müsste.

tomcat220

So wie geschildert sieht es nach einer "hängenden (pissenden) E-Düse aus.

Gert

Mal ne andere Frage,
hast du vielleicht falschen oder minderwertigen Spritt getankt.
Wegen siffendem Einspritzventil, probier mal immer 1 abzustecken und verfolge wie der Motor sich verhällt
Alle sagten das geht so nicht, dann kam Einer der wusste das nicht, und machte es einfach

Blare

#10
Hi!

Komme ich an die Stromstecker der Einspritzventile ran ohne den Kraftstoffverteiler auszubauen?

Minderwertigen oder falschen Sprit habe ich vermutlich nicht getankt, ich tanke meistens bei Total oder JET, manchmal Kaufland, immer E5. Ich wüsste jetzt nicht dass ich das beim letzten Tanken oder davor mal verwechselt habe. Wenn natürlich der Sprit dort mal minderwertig war könnte das Problem daran liegen.

Andere Frage, wenn ich den Kraftstoffverteiler ausbaue, was muss danach alles ersetzt werden? Das zwischen Kraftstoffverteiler und Ansaugbrücke nennt sich ja nur "Spacer" also Abstandshalter, wird aber vermutlich eine Art Dichtung sein? Die muss dann bestimmt ersetzt werden. Weiterhin sollen die O-Ringe der Einspritzventile getauscht werden, weiß jemand die genaue Größe bzw. Bezeichnung, in der Teileliste finde ich die nicht einzeln. "BAU5325" ist ja der O-Ring vorne am Verteiler, oder?

Werde je nach Wetter mal den MAP Sensor abstecken, bei laufendem Motor. Sollte der Motor im Notlauf "vernünftig" laufen denke ich ein neuer Sensor sollte es tun. Besteht das Problem dann weiterhin werde ich mal den Einspritztrakt untersuchen.

Danke für Eure Tipps bis daher  :perfect:

Blare

#11
Abziehen vom MAP Sensor machte keinen Unterschied, motor regelte sich kurz ein, lief aber nach wie vor unrund. Nach dem Ausschalten steht das Auto dann etwa 1 Minute wie ein Räuchermännchen da, es kommt eine dünne weiße Rauchfahne aus dem Auspuff.

Habe nochmal den Fehlerspeicher ausgelesen, brachte diesmal einen "0340 - Camshaft Position Sensor" Fehler. Den Fehler hatte ich von Anfang an, jedoch bisher ohne Auswirkungen auf Abgaswerte, Spritverbrauch oder Fahrverhalten. Das ist doch der Nockenwellensensor der im Ventildeckel vor den Zündkerzen sitzt, oder?
Kann wohl bei dem Fehler auch der Kurbelwinkelgeber sein. Wo sitzt der eigentlich, laut Buch hinter dem Motor aber wo da?

Zum Thema Einspritztrakt: Bekomme ich den so raus, ist da nicht der obere Teil der Ansaugbrücke im Weg. Laut Werkstatthandbuch geht es so?

Hier noch ein Video vom Wagen im Leerlauf (starke Rauchwolke dann beim Gasgeben, nicht im Video)



Danke!

Gert

Hm.... das klingt schon komisch....aus dem Auspuff

hast Du auch die Steurzeiten mal überprüft, nicht das der Zahnriemen 1-2 Zähne übersprungen ist...
Die Stecker lassen sich von den Düsen lösen, wenn Du die Sicherungs Klammern mit nem kleinen Schraubenzieher leicht löst und den Stecker abziehst...
Wenn Du einen anderen Nockenwellensensor zur verfügung hast, tausch den mal...

Kurbelwellensensor sitzt unterhalb der Ansaugbrücke, ..der weiße Sensor auf dem Bild
33451.jpg
Alle sagten das geht so nicht, dann kam Einer der wusste das nicht, und machte es einfach

Blare

#13
Danke, Kurbelwellensensor habe ich gefunden. Steuerzeiten sind noch nicht überprüft, Zahnriemen ist aber erst drei Jahre alt (was zwar nichts heißen muss, aber das kann ich ja noch überprüfen).

Folgendes habe ich noch gemacht:


  • Steuergerät ausgebaut, über Nacht abgeklemmt gelassen (ebenso die Batterie)
  • Kabel durchgemessen (Masseschluss bzw. Innenwiderstand) von Einspritzung, Zündspulen und NWS bis zum Stecker ECU/Sicherungskasten, alles ohne Befund. Innenwiderstand der Einspritzventile bei allen bei 15,5 Ohm (Sollte glaube ich 14,5 Ohm sein), da aber bei allen gleich tippe ich auf Messtoleranzen (Messgerät). Ausgebaut hatte ich die Ventile dazu nicht
  • Stecker mit Kontaktspray behandelt
  • Zündkabel haben einen Innenwiderstand von 5 und 6 k Ohm, die werde ich tauschen sobald ich welche in der richtigen Länge gefunden habe (die neuen die ich da habe haben 2,7 kOhm aber sind halt zu lang)
  • NWS ausgebaut, gereinigt, wieder eingebaut
  • Fehler in ECU gelöscht (NWS)
  • mit meinem Auto geredet

Dann alles wieder eingebaut/angesteckt, Auto gestartet. Läuft wieder auf vier Zylindern und gleichmäßig, ABER die Abgaswolke ist immer noch sehr stark. Kann es sein, dass das Steuergerät über Nacht die Werte "vergessen" hat und sich erst neu einregeln muss, das Fahrzeug also zu fett läuft? Probefahrt habe ich nur etwa 400m gemacht, weil ich mir nicht sicher bin ob das mit den Abgasen so gut ist. Ich meine aber dass er im Leerlauf dicker qualmt als bei Fahrt. Oder werden jetzt Stoffe verbrannt, die sich vorher als er nicht richtig lief angesammelt haben (wobei die eigentlich durch den Abgasdruck rausgeblasen sein sollten.

Fehler taucht momentan in der ECU nicht mehr auf, das Auto pegelt sich dann auf folgende Werte im Leerlauf ein:

33452.jpg

Auf den Unterdruck im Leerlauf hatte ich vorher nie geachtet, der liegt laut Auslesung bei ca. 0,7bar, sollte aber passen, oder?

Was meint Ihr, weiterfahren und schauen ob sich die Abgase einregeln, oder lieber nicht? Zu den Zündkabeln, woher bekomme ich welche mitr passender Länge, die Zeichnungen die ich bei DAPARTO gefunden habe deuten meist auf zu lange Kabel hin. Sollten doch die NGC000040 sein, oder?

Danke!

tomcat220

Der unverbrannte Kraftstoff ist jetzt in der A-Anlage, fahre den Bock mal "langsam" warm (min. 30 Min.) dann regelt sich das wohl von selbst.