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DREHMOMENT Zylinderkopfschrauben 16K4F - ein Selbstversuch

Begonnen von elektrocat, 10. Februar 2013, 16:21:19

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elektrocat

Freunde. Eins kann ich euch sagen. Nehmt einen Drehmomentschlüssel zur Hand und vertraut nicht auf diesen Mist von wegen 2x 180° etc!

Es kursieren ja mehrere verschiedene Anweisungen wie die Zylinderkopfschrauben anzuziehen sind. Was ich gefunden habe:

20NM + 2x180°
30NM + 2x180°
20NM + 4x90°

Ich hatte mich für die letztere Variante entschieden und kann nur sagen das es absoluter Murks ist! Bin jetzt eine Woche mit dampfender ZKD gefahren und bin heut dazu gekommen mal die Ursache zu ergründen. Keiner weiß etwas genaues und alles orakelt herum bzw. traut sich keiner ein Drehmoment anzugeben, also wieder mal ein Selbstversuch...
Also Ventildeckel runter und Drehmomentschlüssel angesetzt und OH SCHRECK!!! 3 Schrauben total locker, obwohl nach Anleitung der verstärkten ZKD festgezogen!!!! Habe mich rangetastet, beginnend mit 70NM - ALLE Schrauben ließen sich so mindestens 1/2Umdrehung festziehen, die lockeren Schrauben gar fast 1 1/2Umdrehungen!! Dann hab ich erhöht auf 80NM und letztendlich auf 85NM. Was absolut beachtet werden muß - ich habe alle Schrauben 4x von innen nach außen nachziehen müssen bis endlich keine mehr nachgegeben hatte. Bedeutet beim Anziehen lockern sich andere Schrauben wieder, bzw. die Ölschiene gibt nach. Nach dieser Prozedur ist der Block jetzt endlich dicht!!

SCHLUSSFOLGERUNG: alle Schrauben Stück für Stück mit steigendem Drehmoment von innen nach außen und beim letzten Durchgang mit 85NM und 4 Durchgängen anziehen.

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Dies sind von mir im Selbstversuch ermittelte Werte für die verstärkte Zylinderkopfdichtung an einem 16K4F-Motor welche ein gutes Gefühl (nach Drehmomentschlüssel gleichmäßig angezogen) und vor allem eine dichte Verbindung zwischen Kopf und Block brachten. Ein jeder muß selbst wissen was er tut und ich weise hier jegliche Schuld, falls doch etwas schiefgeht, von mir!

mike26dd

Mit 30 Grad und 2x180 Grad eventuell ein klein wenig weiter drehen paßt das immer sehr gut.

Was ganz wichtig ist das man die Auflagefläche am Zylinderkopf für die Kopfschrauben gut einölt sonst sind die 30Nm sehr sehr ungenau und man hat nachher lockere und ungenaue Drehmomente an den Schrauben.
T4 Testbook vorhanden!!!!

Geisterfahrer

Ich kenn das Problem. Ich geh mittlerweile dazu über nach dem ersten Durchgang von 20 Nm nochmal 20 Nm drüber zu ziehen. Dabei merkt man, dass die inneren Schrauben nochmal nach gezogen werden. Klar, wenn alle Schrauben ziehen setzt sich ja auch die Dichtung erst richtig und die ersteren Schrauben werden wieder locker.
Also im Prinzip mach ich es so : 2x20Nm + 2x180° <-- beim KV6 ist das so ähnlich Standard.

elektrocat

#3
Ja, aber es stand in mehreren Beiträgen hier im Forum die Frage nach einem Drehmoment im Raum...
Deshalb hab ich mir das ganze heute mal geleistet. Ich hab halt gerne was handfestes und klare Werte/Angaben ;)
Ich muß auch dazu sagen, daß man mit den 2x180° schon ganz schön beschäftigt war vom Kraftaufwand her. Also lockert sich das im Betrieb scheinbar wieder (neue Ölschiene gibt nach?) und es kann evtl. nicht verkehrt sein, den Kram noch einmal nachzuziehen, Dehnschrauben und Plastizität hin oder her...

Geisterfahrer

Nuja, wer soll dir das was handfest bestätigen?

Das Problem bei dir wird wahrscheinlich gewesen sein, dass die inneren Schrauben wieder locker waren? Das passiert, wenn man die Schrauben nach der Reihenfolge von innen nach außen anzieht. Dadurch setzt sich nach und nach die Dichtung und die inneren Schrauben lockern sich wieder. Wenn du dann die 2x180° drüber ziehst, ziehst du diese evtl. nicht fest genug. Bedenke, dass 360° Drehung der Schraube faktisch nur eine Längenänderung in Höhe der Gewindesteigung (kleiner als 1mm) bedeuten.
Wenn dann der Motor auf Temperatur kommt dehnt sich der ganze Block noch mal grob 1 mm aus. Dadurch werden die Schrauben noch mal gedehnt was im kalten, unausgedehnten Zustand dazu führt dass die Schrauben evtl. wieder lockerer sind.

Deshalb das:
Zitat von: Geisterfahrer am 10. Februar 2013, 16:41:47
Ich kenn das Problem. Ich geh mittlerweile dazu über nach dem ersten Durchgang von 20 Nm nochmal 20 Nm drüber zu ziehen. Dabei merkt man, dass die inneren Schrauben nochmal nach gezogen werden. Klar, wenn alle Schrauben ziehen setzt sich ja auch die Dichtung erst richtig und die ersteren Schrauben werden wieder locker.
Also im Prinzip mach ich es so : 2x20Nm + 2x180° <-- beim KV6 ist das so ähnlich Standard.

In der Produktion der Motoren machen die das nicht anders.
Evtl. ist das auch totaler Käse und jeder Motorbauer hätte jetzt den Kaffee auf den Bildschirm gespuckt! Mir Latte, ich mache mir da keinen Stress mehr. Ich habe diverse Varianten durch und alle haben soweit funktioniert.

Tritium

Ist es nicht eine M9x1,25?
Egal, 30Nm oder 20Nm und nochmals 1mm gibt eine ganz nette Vorspannung, kann man ja ausrechnen.

Wenn bei dir sich bei 70Nm was bewegt hat, dann hast du was nicht richtig gemacht.
http://rover.odin-haller.de  new: 14. MG-Rover Deutschlandtreffen (10.-12.07.2015)
http://technics.odin-haller.de

bRiTnEy

Was haben die Dehnschrauben nochmal? M10? M12?

M9? Die ballerst du mit 85Nm an? Kommt mir reichlich zu viel vor...

Manic Mechanic

DAFUQ?

Geisterfahrer

Zitat von: Tritium am 11. Februar 2013, 09:42:35
Ist es nicht eine M9x1,25?
Ja? Keine Ahnung, kam mir immer feiner vor. Evtl. liegt es auch daran, dass die Augen immer schlechter werden ;D

mike26dd

Bin mir sicher er hat die Schrauben nicht geölt und alles trocken verbaut somit schon mit den 20 Nm die er gemacht hat total daneben gelegen. Oder die Schrauben die verwendet wurden sind Schrott.
T4 Testbook vorhanden!!!!

Greywolf

Zitat von: mike26dd am 11. Februar 2013, 13:29:22
Bin mir sicher er hat die Schrauben nicht geölt und alles trocken verbaut somit schon mit den 20 Nm die er gemacht hat total daneben gelegen. Oder die Schrauben die verwendet wurden sind Schrott.

+1
MfG Alex

UliV

Wann geben eigentlich die Gewinde in der Ölschiene auf ?
Wann bekommt die Ölschiene Risse ?
Der Narr hält sich für weise, der Weise weiß dass er ein Narr ist.

elektrocat

#12
also bis jetzt noch gar nicht. Alles ist dicht und hält! Es waren auch nicht die inneren Schrauben, sondern zwei äußere und eine außermittig vorne. Aber die Schrauben wurden trocken verbaut, das ist richtig. Diesbezüglich hab ich da beim Stöbern im Forum nichts gefunden bzw. wäre ein Hinweis in der Anleitung sicher vonnöten. Kann aber auch sein, daß so etwas zum Allgemeinwissen eines KFZ-Mechanikers zählt... Bin ja nur "Fernsehfritze", eigentlich. Die Aussage 80-110NM für Kopfschrauben stammt übrigens von einem befreundeten KFZ-Mechaniker...
Das ganze wurde auch schonmal gewechselt vor reichlich 100.000Km-auch trocken-da gabs auch keine Probleme.
Na mir egal, die Karre ist jetzt 14Jahre...solange wies hält ist gut. War nochmal ein Versuch. Ich glaub eh nich das eine Maschine mit 230000Km noch ewig hält, zumal seit 170TKm im Gasbetrieb. Wir werden sehen...und ich berichten

beste Grüße ans Forum

bRiTnEy

Manche werden trocken und manche mit Öl verbaut. Das gibt jeweils der Hersteller an...

Tritium

So habs mal ausgerechnet, die M9 12.9 mit der Länge (hab mal 650mm angenommen) ist bei 70Nm an ihrer Streckgrenze, sie wird also plastisch.
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